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7 Gründe gegen die Berufsunfähigkeitsversicherung

Geschrieben von Nicole Maile | 02.09.2021 11:27:35

Weniger als 20 Prozent aller Berufs­tätigen haben ihr Einkommen mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung abgesichert.

Es gibt viele Argumente für eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Als Versicherungsmakler sind wir von der Wichtigkeit der BU überzeugt. Sie gehört zum freiwilligen Basisschutz für alle Berufstätigen.

Die Versicherer sparen auch nicht mit Argumenten Pro-BU und sprechen gerne von Denkfehlern oder uninformierten Kunden, wenn es darum geht, warum mehr als 80% der Berufstätigen keine BU haben.

Wir beraten seit nunmehr fast 20 Jahren zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung und uns ist klar:

Berufstätige haben keine Denkfehler wenn es um das Thema Berufsunfähigkeit geht. Berufstätige wissen, dass es ein Risiko gibt, nicht mehr arbeiten zu können.

Zur "Zielgruppe" für eine Berufsunfähigkeitsversicherung zählt im Endeffekt jeder der arbeitet, um sich damit den Alltag, das Vergnügen und seinen Ruhestand leisten zu können.

Warum sind dann trotzdem noch so viele ohne Schutz?

Viele schieben dieses Thema einfach vor sich her. Das Thema Berufsunfähigkeit ist ein unangenehmes Thema an das man eigentlich gar nicht denken mag. Man beschäftigt sich viel lieber mit den schönen Dingen des Lebens, wie man voran kommt, wie man Karriere macht und vor allem wie man den Luxus genießt, den man sich durch harte Arbeit leisten kann.

Manche können sich aber tatsächlich nicht versichern, denn Gesundheitszustand oder Beruf stehen einer Absicherung im Weg.

Und natürlich kostet die BU Geld. Geld, welches man für viele andere Dinge ausgeben möchte.

Um das ganze konkreter zu machen, haben wir 7 häufige Argumente gesammelt, die gerne gegen die Berufsunfähigkeitsversicherung verwendet werden.

Welches dieser Argumente passt am Besten zu Ihnen?

#1 Ich bin zu jung!

Ein häufiges Argument. Unserer Erfahrung nach, sollte man jedoch möglichst früh eine BU abschließen.

Experten empfehlen, spätestens zum Ende der Schulzeit eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.

Der Grund: Jetzt stehen die Chancen am besten, einen guten und günstigen Tarif zu bekommen. Bei den meisten Jugendlichen bestehen noch keine (Gesundheits-)Risiken, die die Versicherung teuer machen oder zu einer Ablehnung führen können.

Generell gilt: Je jünger, umso weniger kostet die Berufsunfähigkeitsversicherung. Wer frühzeitig abschließt sichert sich dadurch langfristig einen günstigen Beitrag! 

Old Enough!

Extra-Bonus: Schüler werden - abhängig von der Schulform - von vielen Versicherern sehr günstig eingestuft. Im BU-Bereich gilt in der Regel einmal versichert ist immer versichert, d.h. selbst wenn der Schüler nach dem Schulabschluss einen Beruf ergreifen sollte, der nur schwierig oder zu schlechten Konditionen BU-versichert werden kann, bleibt ihm die gute Schüler-Einstufung erhalten!

Unsere Einschätzung: Dieses Argument zieht nicht.  👎

#2 Ich bin zu alt

"Man ist nur so alt, wie man sich fühlt." - das stimmt natürlich nicht im Bezug auf eine Versicherung, die die Beiträge u.a. basierend auf dem Alter bei Versicherungsbeginn berechnet.

Mit dem Alter steigen die Beiträge, da das Risiko der Berufsunfähigkeit deutlich zunimmt. Auch kommen medizinische Diagnosen hinzu, die teilweise zu Beitragszuschlägen, gelegentlich zu Leistungsausschlüssen und manchmal auch zu Ablehnungen führen.

Das macht den Abschluss einer BU komplizierter und häufig teurer. ABER ein Großteil der bei uns gestellten Anfragen von über 40-jährigen, führen immer noch zu einer günstigen Versicherbarkeit, da jede Versicherungsgesellschaft andere Annahmerichtlinien zugrunde legt.

Als Versicherungsmakler kennen wir den Markt und vergleichen für Sie Tarife und Gesellschaften, um die für Sie passende BU-Versicherung zu finden. Kostenlos. 

Einige Berufstätige schließen auch noch mit 50 eine BU ab, denn sehr häufig reicht der bestehende Schutz einfach nicht aus, da z.B. keine Beitragsdynamik vereinbart wurde, die Nachversicherungsgarantien ausgeschöpft sind oder aber die Karriere zu hohen Einkommenssteigerungen geführt hat.

Aber offen gesagt fokussieren sich die meisten 50+ Kunden auf die Absicherung ihrer Kinder mit einer Schüler- oder Studenten-BU,  da sie den Fehler, den sie selbst in jungen Jahren gemacht haben (d.h. keine BU abzusichern, oder zu niedrig abzusichern) ihren Kindern ersparen möchten.

Unsere Einschätzung: Stimmt manchmal. 🙁

#3 Ich werde nicht berufsunfähig

Der Klassiker. Beim Thema Berufsunfähigkeit denken viele zuerst an Berufe mit hoher körperlicher Belastung wie im Handwerk.

Aber auch im Büro drohen Gefahren, die vielfach unterschätzt werden. So kann Bewegungsmangel zu Rückenproblemen führen. Die können im schlimmsten Fall in einer Berufsunfähigkeit enden.

Noch öfter treten psychische Erkrankungen auf: Stress, Mobbing, Überforderung, ständige Erreichbarkeit schaden der Seele. Tatsächlich sind psychische Erkrankungen inzwischen die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit.

Die Versicherer berechnen die Beiträge zur BU unter anderem nach Berufsgruppe. D.h. Berufe mit einem niedrigen Risiko, können sich günstiger absichern. Berufe mit einem hohen Risiko, zahlen mehr.

Unsere Einschätzung: In der Summe gibt es keinen Beruf, der KEIN BU-Risiko hat. Dieses Argument stimmt also nicht  👎

#4 Ich bin reich

Ok, so sagt das tatsächlich fast niemand. Häufig wird argumentiert, dass man sich die BU sparen kann und stattdessen einfach mehr auf die Seite legt. Die sagenumwobene "hohe Kante".

Nach mehreren Jahrzehnten hat man mit dieser Methode viel Geld auf der Seite und dadurch mehr davon.

Das stimmt, sofern nix passiert.

Aber das ist ja genau der USP der BU, denn die vereinbarte Rente wird gezahlt...

  • egal WANN man - nach dem Versicherungsbeginn - BU wird.
  • egal ob man erst 500 Euro "eingezahlt" hat, oder ob man schon 5.000 Euro Beiträge bezahlt hat. 

Die BU ist kein Sparplan, es ist die Absicherung gegen einen seltenen, jedoch kritischen Einschnitt ins Leben. Passiert nix, ist das Geld weg. Wird man BU, bekommt man mitunter viel Geld in der Form einer monatlichen Rente. Kurz: Glück spielt eine große Rolle.

Hoffentlich haben Sie eine BU und Glück.

Ein Glücksspiel mit (zu) hohem Risiko. Sparen anstatt BU-Absicherung

Unsere Einschätzung: Die wenigsten Erwerbstätigen haben genug Geld auf der Seite, um die Berufsunfähigkeit vor der Altersrente aus der hohen Kante zu finanzieren. Dieses Argument stimmt also nicht.  👎

Eine einfache Formel verdeutlicht, wie viel man auf der hohen Kante haben sollte, damit das "Ich bin reich"-Argument zieht.

Eine einfache Formel:

Monatliches Nettoeinkommen zum Zeitpunkt der Berufsunfähigkeit x 12 Monate x Jahre bis zur Rente = Geld auf der hohen Kante

Natürlich ist das eine stark vereinfachte Formel und ja wir haben hier auch keine Inflation berücksichtigt, wir machen hier aber auch keinen Matheworkshop.

Beispiel:

BU mit 40, Rentenziel mit 65, monatliches Bruttoeinkommen 2.500 EUR

2.500 EUR x 12 x 25 = 750.000 EUR

Kein Problem? Glückwunsch zur "hohen Kante"! 

Hohe Kante reicht nicht?

#5 Eine Unfall­ver­si­che­rung reicht

Eine Unfallversicherung ist eine gute Sache. Allerdings sind gerade mal 10 Prozent der Berufsunfähigkeitsfälle auf Unfälle zurückzuführen.

Überwiegend sind Krankheiten die Ursache für eine Berufsunfähigkeit. Für die Folgen von Krankheiten kommt die Unfallversicherung, die wie ihr Name schon andeutet, nur leistet, wenn ein Unfall für eine Invalidität verantwortlich ist, aber nicht auf.

Unsere Einschätzung: Eine Unfallversicherung reicht nicht 👎

#6 Zu teuer

Die Kosten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung sehen viele als Hürde. Dabei gibt es zahlreiche günstige Angebote. Jeder Berufstätige kann sich eine Versicherung nach seinen Möglichkeiten auswählen. Speziell für junge Erwerbstätige, Azubis, Studenten und Schüler gibt sogenannte Startertarife mit vollem Schutz zum stark rabattierten Beitrag.

Und es gilt immer: wer früh in die BU einsteigt, profitiert von günstigeren Tarifen. Und auch hier bietet sich Gestaltungsspielraum. 

Ein weiterer, sehr wichtiger Punkt:

Die Beitragsunterschiede in der Berufsunfähigkeitsversicherung zwischen den Versicherern sind enorm. Als Versicherungsmakler nutzen wir professionelle Vergleichssoftware und stellen sicher, dass keine Äpfel mit Birnen verglichen werden. Gemeine Lockangebote filtern wir aus (#nichtmituns).

Unsere Einschätzung: Stimmt manchmal. 🙁

#7 "Die" zahlen doch sowieso nicht

"Die" sind die Versicherer. Aus jahrelanger praktischer Erfahrung und einigen Leistungsfällen, können wir dies nicht bestätigen. Die Versicherer leisten bei Berufsunfähigkeit. Natürlich ist es aufwändig, einen Leistungsantrag zu stellen und die Beantragung der BU-Rente ist immer mit bürokratischem Aufwand verbunden, aber die Berufsunfähigkeit muss nachgewiesen werden.

Wurde eine Berufsunfähigkeit analog der Bedingungen festgestellt, wurden eventuelle Vorerkrankungen wahrheitsgemäß angegeben und wurden auch sonst keine groben Schnitzer bei der ursprünglichen Antragstellung gemacht, ist die Leistungsquote der Versicherer sehr hoch.

Mit der BU ist es wie bei den Nachrichten und bei Amazon-Bewertungen: Positive News schaffen es selten an die Spitze. Schlechte Nachrichten und Bewertungen sind immer viel interessanter und bleiben vor allem viel länger im Gedächtnis.

Unsere Einschätzung: Stimmt selten. 🙁

Was können wir für Sie tun?

Ergebnis:  👎 👎 👎 👎 🙁 🙁 🙁

Manchmal gibt es Gründe gegen die BU, aber meistens nicht. Das sind jedoch Gründe, die keine Tatsachen sind, sondern mögliche Ergebnisse in einer schlechten Ausprägung.

Kommen wir auf einen wichtigen Punkt unserer Tätigkeit für unsere Kunden zu sprechen:

Für die meisten Menschen ist der Abschluss einer BU eine einmalige Angelegenheit. Die Antragsunterlagen überfordern häufig und die Formulierungen sind mitunter holprig (Schachtelsätze , medizinische Begriffe, Versicherungsbedingungen). 

Wir beraten Kunden seit sehr vielen Jahren zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung.

Für unsere Kunden machen wir eine Bedarfsermittlung, finden am Markt die passenden Versicherer und die passenden Tarife, unterstützen bei der Antragstellung und kümmern uns um eine regelmäßige Überprüfung, ob der Schutz noch ausreicht.

Als Versicherungsmakler sind wir dabei an keine Gesellschaft gebunden und - da wir bei einem Abschluss vom Versicherer bezahlt werden - ist dieser Service für unsere Kunden unverbindlich und ohne Mehrkosten.